#47 mit Jannik Krone, GIZ- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

Shownotes

🎙 Neue Folge Diaspora Talk: "Diaspora als Brückenbauer – Im Gespräch mit Yannick Krone von der GIZ" 🌍

Die Wahlergebnisse in Deutschland haben viele schockiert: Rechtsradikale haben über 20 % der Stimmen erhalten. Die gesellschaftliche Polarisierung nimmt zu, und viele Menschen mit Migrationsgeschichte haben Angst um ihre Zukunft in dieser Gesellschaft.

Wie können wir in Zeiten der Unsicherheit und Spaltung den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken? Welche Rolle spielt die Diaspora in diesem Prozess? In dieser wichtigen Folge von Diaspora Talk spreche ich mit Yannick Krone von der GIZ über die Herausforderungen, die auf uns zukommen, und die Chancen, die wir gemeinsam nutzen müssen.

Themen dieser Folge:

  • Die Vielfalt der Diaspora und ihre transnationalen Netzwerke.
  • Herausforderungen der politischen Teilhabe und Repräsentanz.
  • Wie wir Strukturen stärken können, um nachhaltige Entwicklung und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.

Yannick Krone teilt wertvolle Einblicke darüber, wie die Diaspora als Brückenbauer zwischen Kulturen agieren kann und welchen Beitrag sie für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung leistet.

🎧 Jetzt anhören. Lasst uns eure Gedanken wissen: WWie können wir eine inklusive Gesellschaft gestalten? 💬

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Transkript anzeigen

00:00:00: Das jetzige Gespräch haben wir mit Yannick Krone von der GEZ aufgenommen.

00:00:05: Er war bei uns Gast in der Reihe Diaspora Let's Meet.

00:00:10: Wir haben mit ihm ein Gespräch geführt und über die Rolle der Diaspora in Deutschland gesprochen,

00:00:16: die Chancen, die Herausforderungen, die sowohl auf Bundesebene, auf Regierungsebene und auch auf der Diaspora-Ebene existieren.

00:00:27: Wir haben über Lösungsräume gesprochen.

00:00:30: Viel Spaß mit dieser besonderen Folge.

00:00:32: Danke an Janik und an alle, die mitgemacht haben.

00:00:39: Also dieser Slogan, nothing about us without us.

00:00:44: Und das finde ich eine ganz wichtige Leitlinie auch für uns in der GEZ,

00:00:50: sozusagen besser darin zu werden, auch zu konsultieren.

00:01:12: Wenn du an das Wort Diaspora denkst, an was denkst du?

00:01:16: Alle Ausländer, eine Minderheit, Brückenbauer, das hören wir sehr oft, transnational, Institutionen, die in Wandel kommen,

00:01:22: Kinder von Ausländern.

00:01:23: Wir halten es spannend, dass es nicht uns betrifft,

00:01:25: als erste, zweite Generation,

00:01:26: wie auch immer,

00:01:27: sondern auch die Kinder

00:01:28: und die Kinder unseren Kindern.

00:01:30: Yannick, das kannst du gerne

00:01:31: für dich jetzt einfach sehen,

00:01:34: angucken, dir Gedanken machen.

00:01:37: Da kommen noch andere Themen.

00:01:39: Binational, das Thema Diskriminierung,

00:01:42: wenn man deresbeurter ist,

00:01:44: ist das Thema Diskriminierung auch ein Thema.

00:01:47: Verantwortung, Identität,

00:01:49: Experten,

00:01:50: was wir immer sagen, wir sind die Experten,

00:01:52: bitte fragt uns und redet nicht

00:01:54: über uns, ohne mit uns

00:01:55: währenddessen zu sprechen.

00:01:57: Handeln, Vielfalt,

00:02:00: Experten, das kommt jetzt langsam

00:02:02: so ein bisschen das Thema.

00:02:03: Janik, du hast schon mal ein bisschen so dieses

00:02:06: World Cloud, wie das

00:02:07: nennt, zu dem Thema Diaspora.

00:02:10: Nachher Janik, deine Bühne.

00:02:12: Ja, danke Raphael und danke

00:02:13: auch an Shiva für die Gelegenheit,

00:02:16: heute in den Austausch

00:02:18: mit reinzukommen.

00:02:19: Das freut mich wirklich sehr.

00:02:22: Vielleicht nochmal so erläuternd dazu,

00:02:24: als Berater bin ich viel im Hintergrund aktiv.

00:02:27: Von daher freue ich mich immer total über Gelegenheiten,

00:02:29: halt direkt in den Austausch zu kommen

00:02:31: und habe dann auch letztes Jahr den Diaspora Summit,

00:02:34: den Sie und den ihr organisiert habt, mitgeschnitten

00:02:37: und war da ganz begeistert davon, von dieser Initiative.

00:02:41: Da ich vorher auch in der Zivilgesellschaft aktiv war,

00:02:43: muss ich auch sagen, es ist auch wirklich mein Herzensthema, weil ich mich sehr für gemeinschaftliches und ehrenamtliches

00:02:49: Engagement interessiere und auch einfach da noch ganz viele Möglichkeiten sehe, das weiter zu

00:02:57: verbessern, die Unterstützung dieses Engagements. Vielleicht ganz kurz einmal, ich dachte, vielleicht

00:03:02: ist es ganz interessant, wenn ich einmal ganz kurz darstelle, wie das BMZ und auch die GEZ das Thema Diaspora eigentlich versteht. Nicht, weil ich denke, dass sie das nicht selber ein eigenes Verständnis davon haben, aber ich finde es immer interessant, darüber zu reden und dann zu schauen, wo Diaspora sehr vielfältig und unglaublich divers ist.

00:03:27: Also wenn man von der Diaspora spricht, spricht man von ganz vielen verschiedenen Herkunftsländern,

00:03:31: Migrationsgeschichten, Migrationsgründen von unterschiedlichen Generationen,

00:03:36: von unterschiedlichen Themen, Interessen und Identitäten.

00:03:38: Und da ist es manchmal gar nicht so leicht, alles unter einen Hut zu bekommen.

00:03:42: Das ist eine ganz schöne Herausforderung.

00:03:45: Aber das ist auch das, was dieses Thema für mich ausmacht.

00:03:48: Das hat man ja gerade auch gesehen, das Thema Vielfalt als Buzzword

00:03:51: ist da immer wieder aufgetaucht.

00:03:53: Was vielleicht so eine Gemeinsamkeit ist, das sind halt erstmal die,

00:03:57: wurde ja gerade schon gesagt, das Thema Migrationshintergrund

00:04:01: oder Kinder von Ausländern, Ausländer, binational und so.

00:04:05: Klar, darüber lässt sich das sozusagen so ein bisschen kategorisieren.

00:04:09: Aber auch für mich macht das Thema auch nochmal aus,

00:04:12: dass man Verbindungen und Kontakte zum Herkunftsland halt hat und die pflegt,

00:04:17: dadurch halt auch transnationales Netzwerk hat.

00:04:19: Und dass es gibt nicht viele gesellschaftliche Strukturen,

00:04:23: die das sozusagen per se haben.

00:04:25: Und für uns natürlich dann auch relevant ist das Engagement für nachhaltige Entwicklung.

00:04:29: Das ist eigentlich das, wo man dann zusammenkommt, GEZ und auch die Diaspora-Organisationen,

00:04:34: wo man dann gemeinsam sich einsetzen kann dafür.

00:04:38: Was mir auch wichtig ist, ist, dass die Diaspora ein wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft

00:04:44: und auch der Zivilgesellschaft ist.

00:04:46: Und das ist für mich nicht nur auf das Quantitative begrenzt,

00:04:50: also dass man sagt, so und so viele Millionen Menschen in Deutschland

00:04:52: haben einen Migrationshintergrund,

00:04:54: sondern eben auch, dass die Rolle der Diaspora eine ganz besondere ist

00:04:58: in der Diaspora, in der Gesellschaft,

00:05:00: weil Menschen aus der Diaspora dazu beitragen können,

00:05:03: dass interkulturelles Verständnis wächst und dass man sozusagen, und das erlebe ich auch in meinem Alltag immer

00:05:09: wieder, dass man, wenn man sich mit Menschen unterhält, die vielleicht in anderen Ländern

00:05:13: groß geworden sind und hier in Deutschland leben, man auch seinen eigenen Horizont sehr

00:05:18: erweitert.

00:05:19: Das erlebe ich auch als bereichernd.

00:05:21: Und eben, was noch kennzeichnend ist, ist das überwiegend ehrenamtliche Engagement,

00:05:26: was sie auszeichnet und auch verbindet. Also diese ganzen Themen, die beim Thema ehrenamtliches

00:05:31: Engagement, wie gestalte ich meinen Tag nach der Arbeit, Familie und vielleicht noch Engagement

00:05:38: und Verein, wie kriege ich das alles unter einen Hut, das sind, glaube ich, auch so Themen,

00:05:41: die einen dann verbinden. Ja, genau, und all in all würde ich sagen, die Diaspora ist ein wertvoller

00:05:46: Partner der Entwicklungszusammenarbeit.

00:05:49: Nicht nur, weil man gleiche Ziele oder ähnliche Ziele hat,

00:05:52: sondern auch, ich sagte das gerade schon, transnationale

00:05:55: Netzwerke, das wissen wir sehr zu schätzen. Die Expertise

00:05:58: über die Gegebenheiten vor Ort, Kenntnisse

00:06:01: und auch dieses Wort Brückenbauer, wo auch manche

00:06:04: irgendwie sagen, es wäre so

00:06:05: in die Jahre gekommen und so alt, aber

00:06:07: ich finde es nach wie vor schön. Das sind

00:06:09: für mich so ausschlaggebende

00:06:12: Punkte, die die Diaspora ausmachen.

00:06:15: Genau, und bevor wir

00:06:15: jetzt von mir aus sehr gerne in einen Austausch

00:06:18: gehen können, noch drei

00:06:19: Beobachtungen von mir, um das jetzt noch mal so ein bisschen

00:06:22: aufzuwerten, dass ich jetzt gerade

00:06:23: diesen fachlichen Vortrag gegeben habe, so persönliche Beobachtungen von mir, um das jetzt nochmal so ein bisschen aufzuwerten, dass ich jetzt gerade diesen fachlichen Vortrag gegeben habe,

00:06:26: so persönliche Beobachtungen von mir in diesem Thema.

00:06:29: Was ich jetzt in den letzten Jahren beobachtet habe, ist halt

00:06:31: ein verstärktes Interesse des BMZ an der Diaspora

00:06:34: und kleine Schritte nach vorne im Austausch darin einzubinden,

00:06:40: Diaspora-Akteure, und das ist insbesondere dem Referat 500

00:06:44: und der Frau Schaaf zu verdanken,

00:06:46: dass man da einfach so ein paar Schritte gemacht hat, die aus meiner Sicht schon nach vorne gegangen

00:06:53: sind und wo sich Sachen entwickelt haben gegenüber der Zeit davor. Das ist eine positive Entwicklung

00:06:58: und ich hoffe, dass es weitergeht. Und was ich auch beobachte oder was so ein Trend, den ich sehe, ist, dass sich Diaspora-Organisationen auch hier in Deutschland zunehmend vernetzen untereinander und sich austauschen über ihr Engagement und schauen, wo gibt es da Synergien, wie können wir vielleicht gemeinsam unsere Interessen gegenüber der Politik vertreten.

00:07:22: auch ein sehr wichtiges Thema, wo ich auch gerne mit Ihnen darüber sprechen würde,

00:07:24: was man da noch so tun kann und weitermachen

00:07:26: kann. Aber ich sehe zum Beispiel auch diesen Summit

00:07:27: da als einen wichtigen Punkt.

00:07:29: Genau, und last but not least, meine letzte Beobachtung,

00:07:32: das ganze Thema Migration

00:07:33: nicht ohne

00:07:36: die Einbindung von

00:07:37: Migrantinnen auf der politischen Ebene

00:07:40: besprochen werden sollte.

00:07:41: Also dieser Slogan, nothing

00:07:43: about us without us.

00:07:46: Und das finde ich eine ganz wichtige

00:07:48: Leitlinie auch für uns in der GEZ, sozusagen

00:07:51: besser darin zu werden, auch zu konsultieren

00:07:54: und ja, den Austausch mit ihnen auch aktiv zu suchen,

00:07:58: wo es bestimmt auch noch Verbesserungsbedarf gibt,

00:08:01: wo es aber auch aus meiner Sicht so ein paar Herausforderungen gibt,

00:08:04: über die ich auch gerne mit Ihnen sprechen würde.

00:08:07: Genau, und das wäre jetzt für diesen Moment erstmal alles, was ich loswerden wollte.

00:08:13: Und ich freue mich jetzt sehr auf einen Austausch.

00:08:15: Janik, wenn das alles so offensichtlich ist, an was fällt, um diese Herausforderungen ein bisschen besser in den Griff zu bekommen?

00:08:24: um diese Herausforderungen ein bisschen besser in den Griff zu bekommen.

00:08:33: Liegt es an die mediale Diskussion in dem Thema Migration Richtung Deutschland? Riecht es, dass wir uns als Diaspora nicht genug positionieren?

00:08:37: Brauchen wir mehr Bundestagsabgeordneten im Migrationshintergrund?

00:08:42: Wie komme ich einen Schritt weiter?

00:08:44: Ja, das ist so eine große Frage, Raphael.

00:08:47: Aber vielleicht, also ich mache es mal konkret.

00:08:51: Wenn es unser Anspruch ist,

00:08:53: Diaspora-Akteure gezielter einzubinden in Konsultationen,

00:08:57: dann stellt sich immer die Frage, wen bindet man ein und wie?

00:09:00: Wir können nicht 300 Personen zu einer Veranstaltung einladen.

00:09:25: Und gleichzeitig, wenn man aber nicht 300 Personen einlädt, lässt man Stimmen aus. Also das heißt, dieses Thema der Repräsentanz und der Vertretung, das ist unglaublich schwer, gerade beiiert bin, wenn dann gefragt wird, wen könnte man mal einladen zu XY, glaube ich.

00:09:27: Also das ist jetzt so eine ganz kleine

00:09:29: Herausforderung, gar nicht so auf der Ebene,

00:09:32: die du gerade angesprochen hattest.

00:09:34: Ganz kurz, natürlich

00:09:35: hast du dieses Thema mit

00:09:37: Repräsentanz und wenn ich

00:09:39: aber das nicht mache und nicht anfange

00:09:41: und nicht mein,

00:09:43: ja, es bleibt eine Blase,

00:09:45: aber wenn ich das nicht anfange, dann wird es noch schwieriger.

00:09:50: Aber auf jeden Fall ein guter Punkt, das Thema Repräsentanz und Vertretung.

00:09:54: Wem lasse ich aus, wenn ich jetzt zum Beispiel, ich komme aus Lateinamerika,

00:09:59: aus einem anderen Kontinent und ich sage, wenn ich feststelle,

00:10:03: dass viel mit Afrika bezogen

00:10:06: wird, dann habe ich ein persönliches

00:10:07: Problem, weil dann sage ich, wo bleibt

00:10:09: die sudamerikanische,

00:10:11: latinamerikanische Repräsentanz? Es ist

00:10:13: definitiv ein Punkt, der

00:10:15: sehr valide ist und definitiv ein

00:10:17: Thema von der Herausforderung, weil Diaspora nicht

00:10:19: gleich Diaspora ist. Das war das Thema

00:10:21: mit der Vielfalt. Shiva

00:10:23: und dann, ich nehme an, die Edith ist dabei.

00:10:27: Aber ich möchte sagen, Shiva und dann die Edith.

00:10:29: Genau.

00:10:31: Janik, das ist tatsächlich,

00:10:33: Raphael hat auch ein bisschen kurz angesprochen,

00:10:36: wenn es um Repräsentanten geht.

00:10:38: Er heißt es, wir sind in Demokratie.

00:10:40: In Demokratie hat Mehrheit was zu sagen.

00:10:43: Und da bleiben wir, ich sage ganz explizit,

00:10:47: also wir zählen auch in Frankfurt als Sünstiger,

00:10:50: die nicht in der Statistik auftauchen,

00:10:53: die nicht für Politiker interessant ist,

00:10:56: weil Wählergruppe kleiner ist.

00:10:58: Aber wir viel tun.

00:11:00: Wir wollen viel gut integrieren, auch als kleine Vereine.

00:11:04: Und da bleiben wir auf der Strecke.

00:11:06: Und ich bin nicht alleine, sage ich mal.

00:11:08: Es gibt so viele, die sagen, hey, wir bleiben auch auf der Strecke,

00:11:13: weil wir in Minderheit sind, weil uns nicht gehört werden.

00:11:17: Und bei dieser 300 oder 400 oder was auch immer,

00:11:22: wenn es um Teilnehmeranzahl geht,

00:11:28: dann eine vielfältige Messung,

00:11:32: auch vielleicht, dass man sagt,

00:11:38: kontinentweise jetzt Lateinamerika, Afrika, Asien, was auch immer, die sind alle dabei und in irgendeiner Form, auch Sender,

00:11:43: also alle verschiedene, das ist auch Form auf Sender. Also alle verschiedene, dass das auch

00:11:46: im Thema Sender. Daher wäre

00:11:48: meine Bitte oder meine

00:11:50: Anregung an euch, dass

00:11:51: die sogenannte

00:11:54: Minderheit oder

00:11:55: unter Sonstige, bitte die

00:11:58: auch nicht zu vergessen. Oder

00:12:00: wie sieht es dann von der GIZ aus?

00:12:02: Oder habt ihr dann klare

00:12:04: Vorgaben?

00:12:07: Die sind sowieso minimal.

00:12:10: Das wäre dann meine Frage an dich ganz konkret.

00:12:13: Wie ist dann vorgesehen in Zukunft?

00:12:15: Ja, genau.

00:12:18: Also Shiva, genau das ist eines der Themen tatsächlich.

00:12:20: Wie schafft man das?

00:12:24: Und ich würde sagen, in der GIZ gibt es jetzt keinen Mechanismus,

00:12:48: der irgendwie sagt, wir fokussieren jetzt auf die wichtigste Diaspora, sondern wir versuchen schon, das sozusagen global abzudecken. Das Programm nepalesischen Diaspora, aber ich habe nicht die Stimme der nepalesischen Diaspora. Das ist so das, was ich meine.

00:12:54: Wie man diese Vielfalt sozusagen vereint mit begrenzten Plätzen und auch sozusagen begrenzten Möglichkeiten, Stimmen zu hören, das ist halt ein Thema für mich.

00:13:00: Und auch nochmal kurz Bezug auf das, was du, Raphael, meintest.

00:13:04: Das sollte nicht dazu führen, dass man gar nichts macht.

00:13:08: Und das ist aus meiner Sicht auch gerade nicht so.

00:13:10: Ich sehe eher in den letzten Jahren wurden da so erste Schritte gemacht,

00:13:14: dass man Leute einlädt gezielt zu Veranstaltungen und so weiter.

00:13:18: Aber genau eben auch vor diesem Hintergrund merkt man dann auch,

00:13:21: okay, wer spricht hier eigentlich für wen?

00:13:23: Und aktuell würde ich dazu tendieren zu sagen, dieser Anspruch, den wollen wir vielleicht auch gar nicht gerecht werden.

00:13:30: Und es ist viel besser, die Leute sozusagen fachthemenbezogen einzuladen,

00:13:33: wenn man weiß, jemand arbeitet zu einem Thema in seinem Verein,

00:13:37: den dann einfach einzuladen, wenn man über dieses Thema spricht.

00:13:40: Weil man dann nicht dieses Problem hat, dass man als Vertreter für viele Organisationen vielleicht gar nicht weiß genau, was die Mitglieder dazu genau sagen würden und so.

00:13:50: Deine Frage?

00:13:51: Ja, eigentlich eher weniger eine Frage, sondern eher eine Anregung. Und zwar, wir sind ja auch so im internationalen Konvent als solches tätig und sind da in 30 Gemeinden unterwegs.

00:14:25: Und sind da in 30 Gemeinden unterwegs. Und was ich so als Vorsitzender so ein bisschen beobachte, ist tatsächlich, dass wir, das eine ist ja, man möchte gerne dabei sein. Das andere ist, welche Herausforderungen hat man? Also ich glaube, das ist ja nochmal richtenweise. mit ihrem Studium und dergleichen und möchten gern, aber dann gibt es dann noch diese Sprachbarrieren und alles Mögliche,

00:14:27: was dann dazwischen kommt.

00:14:29: Man traut sich nicht, ihm dementsprechend dort was zu sagen und vielleicht ist es dann nicht der richtige Ton,

00:14:33: den man da mit einbindet.

00:14:35: Und das sind so viele Punkte, die dazwischen kommen.

00:14:38: Und zum anderen sind dann welche, so wie ich,

00:14:41: in der zweiten Generation, die hier aufgewachsen sind,

00:14:45: die damit beschäftigt sind, tatsächlich mit ihrem Alltag als solches hier nochmal,

00:14:51: also dass sie einfach so viel um die Ohren haben, dass sie gar nicht dazu kommen,

00:14:56: sich gerne damit beschäftigen möchten, sich einbinden möchten und dergleichen.

00:15:00: Aber es sind so viele Themen, wo man eben angefragt wird,

00:15:04: was man mit einbinden

00:15:05: könnte und möchte,

00:15:07: jeden zufriedenstellen, also zum Beispiel

00:15:09: ich bekomme jedes

00:15:11: Mal Anfragen von verschiedenen

00:15:14: Organisationen,

00:15:15: Institutionen, vom Konsulat,

00:15:18: wie man mit einbindet und dergleichen

00:15:19: und dann ist man natürlich dann

00:15:21: voll mit Themen und

00:15:23: da möchte man gerne, aber schafft es zeitlich gar nicht.

00:15:27: Und das ist, glaube ich, eine ganz große Herausforderung,

00:15:29: vielleicht nochmal die Anregung damit einzubinden,

00:15:32: wie kann man das eben dementsprechend irgendwo mit eintreten,

00:15:34: dass man da auch eben die Zeit dazu gewinnen kann.

00:15:37: Ja, das ist genau, Jens, das ist auch so eine zweite Herausforderung

00:15:41: in dem Bereich, die ich jetzt auch noch angesprochen hätte,

00:15:43: das Thema Ressourcen und Kapazitäten und

00:15:45: wie kann man das sozusagen,

00:15:48: weil grundsätzlich

00:15:48: möchten wir natürlich schon auch

00:15:52: Expertise

00:15:53: entsprechend vergüten,

00:15:56: aber auch da ist es halt gar nicht

00:15:58: so leicht, in den

00:15:59: Strukturen, die uns zur Verfügung stehen,

00:16:02: sozusagen alles Mögliche zu machen.

00:16:04: Wir müssen uns auch immer an irgendwelche Vorgaben halten etc.

00:16:07: Aber ich glaube, auch da muss man einfach kreativ sein

00:16:09: und versuchen, einfach erstmal zu machen

00:16:11: und dann zu schauen, welche Lösung man sozusagen on the way findet

00:16:15: und nicht sozusagen, ah ja, gar nichts zu machen.

00:16:20: Das ist immer nicht so eine gute Alternative dann.

00:16:22: Eine Frage, wie bindet man die GIZ, die individuelle Diaspora,

00:16:26: in die Gestaltung des Schicksals der Diaspora in Deutschland,

00:16:29: also in politische Entscheidungen ein?

00:16:31: Also wenn ich jetzt deine Frage richtig verstehe,

00:16:33: geht es vor allem um Integration hier in Deutschland

00:16:36: und das Leben hier in Deutschland.

00:16:38: Wo auch immer noch die Logik der Politik in Deutschland so ist,

00:16:42: dass man sagt, es gibt den innenpolitischen Bereich

00:16:44: und es gibt die Entwicklungspolitik und die Außenpolitik.

00:16:47: Und die GEZ

00:16:48: ist zumindest

00:16:50: in dem Bereich, in dem ich jetzt

00:16:52: arbeite, vom BMZ beauftragt.

00:16:55: Und deswegen sind so innenpolitische

00:16:56: Themen, die liegen beim BMI.

00:16:58: Und da ist dann auch immer wieder das Problem,

00:17:00: wie kann man das, was eigentlich auf der Seite

00:17:02: der Diaspora Realität ist, nämlich

00:17:04: das Leben hier in Deutschland, Engagement auch im integrationspolitischen Bereich, zum Beispiel Unterstützung von Leuten, die in Deutschland ankommen, sie dabei zu unterstützen, hier Fuß zu fassen etc.

00:17:15: Und dann aber gleichzeitig der gleiche Verein engagiert sich vielleicht auch gleichzeitig mit Projekten im Herkunftsland. Wie kann man das abbilden auf der politischen Seite? Das ist auch

00:17:25: eine große Herausforderung, weil wir ja auch gerne, oft in Deutschland so in diesen Zuständigkeiten

00:17:32: denken und deswegen das Schicksal der Diaspora in Deutschland, politische Entscheidungen hier

00:17:38: in Deutschland, da hat die GEZ gar keinen Hebel. Ne, meine Frage ging um, es wird meistens natürlich mit den Vereinen, Diaspora-Vereinen gearbeitet.

00:17:51: Ich merke, dass wir mehrere, sage ich mal, in Wissenschaft mehrere Akademiker,

00:17:57: Diaspora-Akademiker haben aus Afrika sowohl als auch woanders.

00:18:02: Und da frage ich mich, in die verschiedenen politischen Entscheidungen oder Projekte oder Entwicklungszusammenarbeit, internationale Beziehungen, alle diese Beziehungen, wie holt denn, natürlich ist die GIZ nicht die richtige Institution, die ich frage jetzt, nachdem BMZ jetzt nicht da ist. Deswegen habe ich

00:18:26: jetzt meine Frage an dich gestellt.

00:18:28: Wie involvierend

00:18:31: denn in diesem

00:18:32: Fall BMZ sollte sein,

00:18:34: dieses Diaspora?

00:18:36: Wie holt BMZ

00:18:38: dieses Wissen von den verschiedenen

00:18:40: Diaspora-Wissenschaftlern?

00:18:42: Ich meine, wir

00:18:44: haben oder ich sehe, dass mehrere Diaspora,

00:18:48: wie schon erwähnt, von Ausland her sind Wissenschaftler

00:18:52: in verschiedenen Themen, Energiebereich,

00:18:55: Entwicklungszusammenarbeit, Digitalisierung und so.

00:18:58: Und dann merke ich auch, immer wieder kommt BMZ

00:19:02: mit einem neuen Policy Paper zum Thema Entwicklungszusammenarbeit mit Ausländern

00:19:09: oder in diesem Fall Afrika oder internationale Beziehungen und so.

00:19:14: Und ich frage mich immer wieder, wo steht die Diaspora in diesem Fall?

00:19:19: Ein Verein, ein Professor, der sich zum Thema Digitalisierung in Lateinamerika als Beispiel. Wie werden die denn involviert?

00:19:31: Ja, okay, danke, Jane, dass du das nochmalfolio in einem bestimmten Land sich weiterentwickelt.

00:19:48: Zu diesen Ländergesprächen werden jetzt verstärkt auch Akteure aus der Diaspora eingeladen.

00:19:52: Das BMZ hat zum Beispiel jetzt auch kürzlich die Afrika-Strategie, eine neue Afrika-Strategie verabschiedet.

00:19:59: Auch dort wurden Diaspora-Akteure einbezogen und auch ganz konkret in dem Konzept oder in der Strategie benannt.

00:20:07: Das ist ein Schritt nach vorne.

00:20:09: Auch wenn ich schon gehört habe, dass das auch nicht immer unbedingt zur Zufriedenheit der Beteiligten ablief, diese Konsultationen.

00:20:16: Aber genau, das sind so Strategiedokumente und dort auch Austausch mit der Zivilgesellschaft.

00:20:27: dort auch Austausch mit der Zivilgesellschaft, dann ganz gezielt nicht nur sozusagen deutsche NGOs zu konsultieren, sondern dann auch gezielt die NGOs, die einen Bezug zu dem jeweiligen Land haben,

00:20:32: weil sie eine Diaspora-Organisation haben, einzuladen.

00:20:35: Also das passiert noch viel momentan über Konsultationen von Strategiedokumenten.

00:20:41: Die feministische Entwicklungspolitik zum Beispiel, da hat auch so eine große Event stattgefunden,

00:20:47: wo mit der Zivilgesellschaft ausgetauscht wurde.

00:20:49: Das sind, glaube ich, so die Punkte,

00:20:50: wo man Leute ganz gezielt einladen kann,

00:20:52: wenn das BMZ mit der Zivilgesellschaft sich austauscht.

00:20:56: Das wäre so ein ganz gezielter Weg.

00:20:59: Aber weiterer gezielter Weg ist,

00:21:01: wenn man Gutachten beauftragt,

00:21:03: wenn man jetzt ein bestimmtes Thema

00:21:04: wissenschaftlich untersucht haben möchte, da eben auch den Blick zu weiten und ganz gezielt auch Leute aus der Diaspora, du sagtest ja auch Wissenschaftlerinnen und so, mit auf dem Schirm zu haben, mit in verschiedenen Gutachterlisten zu haben, um sie anzuschreiben und sie zu fragen, ob sie solche Gutachten dann auch erstellen können für die GIZ oder für das BMZ.

00:21:36: Gutachten dann auch erstellen können für die GEZ oder für das BMZ. Das ganze Thema Forschung sozusagen sehe ich auch durchaus. Also da ist es, glaube ich, keine formale, gibt es jetzt aus meiner Sicht keine formale Barriere, sondern es auch afrikanische Wissenschaftlerinnen hier in Deutschland oder

00:21:45: lateinamerikanische oder asiatische

00:21:47: Wissenschaftlerinnen hier in Deutschland gibt, die man

00:21:49: auch beauftragen könnte, ganz gezielt.

00:21:52: Für mich, ich nehme jetzt

00:21:53: ein bisschen von der Diskussion

00:21:55: so ein bisschen diese Herausforderung,

00:21:57: die du auch mit uns jetzt die letzten Minuten

00:21:59: über die du gesprochen hast,

00:22:01: so ein bisschen dieses Länder

00:22:03: übergreifend oder Themen übergreifend. Vielleicht müssen wir uns auch als D, so ein bisschen dieses Länder- übergreifend oder Themen-

00:22:05: übergreifend. Vielleicht müssen wir

00:22:07: uns auch als Diaspora ein bisschen lösen

00:22:09: von unserem Background und

00:22:11: hingehen und sagen, in was bin ich Experte?

00:22:13: Das wäre vielleicht so ein Lösungsraum

00:22:15: in dem man ein bisschen so

00:22:16: dieses Thema vom Land und

00:22:19: Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kultur

00:22:21: ein bisschen losgelöst bekommt

00:22:22: in einer pluralistischen Gesellschaft in Deutschland und sagt,

00:22:26: lass uns das Thema feministische Entwicklungspolitik

00:22:29: übergreifend betrachten.

00:22:31: Das wäre so ein Gedanke.

00:22:33: Dann dieses Thema der Repräsentanz und der Vertretung.

00:22:35: Wie kann ich jetzt alle erreichen?

00:22:37: In Zeiten von Internet, Social Media und das weiß ich,

00:22:40: theoretisch nicht einfacher als die jetzige Zeit,

00:22:43: sowas möglich zu machen.

00:22:45: Da müssen wir es aber gestalten.

00:22:46: Das ist tatsächlich so.

00:22:47: Und auch das ist ein bisschen das,

00:22:49: was Shiva und ich dann möchten,

00:22:51: Plattformen zu schaffen,

00:22:53: in denen der Austausch möglich sein kann.

00:22:56: Ich persönlich finde es besser,

00:22:58: wenn ich die Information irgendwo finde,

00:23:00: anstatt irgendwo mich einzuladen fühle.

00:23:04: Sondern ich suche und ich finde, weil damit kann irgendwo mich einzuladen fühle, sondern hey, ich suche

00:23:05: und ich finde, weil damit kann ich

00:23:07: was anfangen. Ob ich Glück habe,

00:23:10: dass jemand an mich denkt und mich einlädt, dann besser,

00:23:12: ich habe die Information irgendwo und ich kann

00:23:13: auf die zugreifen. Ich bin Informatiker,

00:23:16: ich bin ein Freund von Open Source,

00:23:17: an der Stelle tatsächlich so ein Thema

00:23:19: Ressourcen, Kapazität,

00:23:22: monetäre Vergütung

00:23:23: und so weiter und so fort,

00:23:26: hast du auch ein bisschen angeteasert.

00:23:30: Und auch diese Herausforderung des Umgangs mit der Diaspora und über die Diaspora innen, außen.

00:23:33: Wir denken nicht innen und außen.

00:23:35: Ich habe zwei Bäume, zwei Lebensbäume, die gehören zu mir.

00:23:39: Das ist meine erste Lebenshälfte in meiner Heimat

00:23:41: und die zweite Lebenshälfte hier in Deutschland.

00:23:44: Und das gehört zusammen.

00:23:46: Ich kann jetzt einfach nicht sagen, okay,

00:23:47: ich trenne mich von einem Teil von meinem

00:23:49: Wald, geht schwierig.

00:23:52: Die Politik schafft das aber für

00:23:53: uns und damit müssen wir

00:23:55: umgehen und es ist tatsächlich

00:23:57: für euch auch nicht einfach, mit uns umzugehen,

00:24:00: wenn wir sagen, okay, ich bin aber

00:24:01: halt hier so multinational

00:24:03: und ihr sagt, ich kann aber nicht die Arbeit von dem Innenministerium machen.

00:24:08: Ist auch logisch.

00:24:10: Das ist einfach, das geht nicht.

00:24:12: Von daher, vielen lieben Dank für deine Zeit.

00:24:15: Vielen Dank, Janik.

00:24:16: > None] Wunderbar, dein Input, dein Impuls. Bye.

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